Tuina Massage
Die Chinesische Massage, auch Tuina oder Tui Na, ist eine ganzheitliche Massage aus der uralten Tradition der TCM, die sich auch im europäischen Raum stetig wachsender Beliebtheit erfreut.
Sie besteht aus unterschiedlichen Massagetechniken, die zur Linderung von Schmerzen und zur Unterstützung der Heilungsprozesse im Körper angewendet werden können. Aufgrund der Vielfalt und Variabilität der Massagetechniken lässt sich Tuina sehr gut an die Bedürfnisse und Wünsche des individuellen Patienten anpassen.
Tuina kann sowohl als medizinische Massage bei gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden, als auch als Entspannungsmassage oder Wellnessmassage, um Stress abzubauen und wieder zur Ruhe zu finden.
Je nach Bedarf werden Ganzkörpermassagen oder Teilkörpermassagen wie Fußmassagen, Handmassagen, Schulter- und Nackenmassagen alleinstehend oder in Kombination angewandt.
Tuina Massage – ein Teilgebiet der Chinesischen Medizin
Die Chinesische Massage, Tuina, ist neben Akupunktur, Chinesischen Heilkräutern, Diätetik und Qi Gong eine der fünf Hauptsäulen der Chinesischen Medizin. Schon um 3000 BC wurden in China Massagetechniken, damals An Mo genannt, praktiziert. Die Weiterentwicklung dieser Techniken und deren Bedeutung in der Chinesischen Medizin lassen sich durch die Dynastien hinweg verfolgen.
Tuina kann sehr gut in Kombination mit Akupunktur und/oder Chinesischen Heilkräutern eingesetzt werden, aber auch alleinstehend erfolgreich angewandt werden. Als medizinische Massage beruht Tuina auf einer Diagnose, die sowohl nach dem Energiebahn-System der TCM als auch nach Muskelgruppen und Faszien Schichten im Körper beruht. Als Wellness-Massage kann sie auch ohne Diagnosestellung erfolgen. Sie wirkt positiv auf das Allgemeinbefinden.
Ziel der Behandlung ist es, Verspannungen der Muskeln und Faszien zu lösen, den Muskeltonus zu regulieren, die Energiebahnen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, den Stoffwechsel, die Durchblutung und den Lymphfluss anzuregen und somit die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und Körper und Geist in Einklang zu bringen.
Wie läuft eine Tuina Behandlung ab?
Behandelt wird entweder durch weiche, elastische Kleidung oder durch direkten Hautkontakt, je nachdem welche Techniken angewandt werden. In der Regel dauert eine Tuina Behandlung 45 Minuten bis 1 Stunde.
Wird Tuina als medizinische Massage angewendet dauert die erste Sitzung etwa 90 Minuten, da der Therapeut mit Ihnen eine Anamnese machen wird. Dabei wird er sich darauf konzentrieren, welche Symptomatik und Begleitsymptome bestehen und welchen körperlichen Belastungen Sie regelmäßig ausgesetzt sind.
Zu Beginn jeder Behandlung wird der Therapeut außerdem Ihre Körperhaltung genau analysieren, gegebenenfalls den Bewegungsgrad bestimmter Gelenke testen und die Diagnose und den Behandlungsplan den Veränderungen anpassen.
Eine Tuina Behandlung kann sehr rigoros und dynamisch sein – bis hin zu sehr subtil und ruhig, je nachdem was für die Genesung des Patienten nötig ist. In der Regel werden neben Handtechniken ein oder zwei ergänzende Techniken eingesetzt.
Welche Techniken gibt es?
Zu den verschiedenen Techniken gehören:
- Handtechniken: dabei werden die Hände, Finger, Handballen, Handkanten oder Ellenbogen benutzt um Verspannungen der Muskeln zu lösen und Faszien zu lockern
- Handtuchtechniken: wobei Handtücher zum Beispiel um Gelenke gewickelt und gestreckt werden um diese zu öffnen und zu dehnen
- Seidentuch Techniken: die ähnlich aussehen können wie Handtuchtechniken, aber viel feiner arbeiten
- Massagestöcke: um größere Muskelgruppen zu erreichen
- Schröpfen und Gua Sha: um Stagnationen zu lösen und Qi und Blut zu mobilisieren. Beim Schröpfen wird ein Unterdruck erzeugt, der die Faszien und Muskeln leicht ansaugt. Die Schröpfgläser können dabei statisch bleiben oder bewegt werden. Beim Gua Sha wird mittels eines stumpfen Gegenstandes über die Haut geschabt, bis eine rote Verfärbung zu sehen ist.
- Akupressur: hier wird mit dem Finger über einen kurzen Zeitraum Druck auf Akupunkturpunkte ausgeübt, um diese zu stimulieren und Schmerzen zu lindern; auch Ah-Shi- oder Triggerpunkte kommen zum Einsatz. Häufig werden auch Öle und Cremes mit Kräuterzusätzen verwendet.
Wie fühlt sich eine Tuina Massage an?
Die meisten Techniken werden als sehr angenehm empfunden und tragen auch der mentalen und emotionalen Entspannung bei. Manche Techniken können als unangenehm oder leicht schmerzhaft empfunden werden, zum Beispiel wenn besonders verklebte Faszien gelockert werden oder akute Verletzungen behandelt werden.
Dein Therapeut informiert Dich im Vorfeld darüber und arbeitet dabei, nach Deiner Einwilligung, in Einklang mit Deiner Schmerztoleranz und individuellen Schmerzempfindung und wird dabei regelmäßig Dein Feedback einholen.
Häufig werden Ratschläge und Empfehlungen gegeben, wie der Patient den Heilungsprozess im Alltag unterstützen kann.
Bei welchen Beschwerden kann Tuina angewandt werden?
Anwendung findet Tuina bei den unterschiedlichsten akuten oder chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates, aber auch bei Disharmonien der inneren Organe. Einige Beispiele:
- Verspannungen und Schmerzen im Schulter-, Nacken-, Knie- und Rückenbereich
- RSI-Syndrome wie Tennisellenbogen oder Karpaltunnelsyndrom
- Ischias Beschwerden, Iliosakralgelenk-Syndrom, Arthrose, Rheuma
Verletzungen des Bewegungsapparates wie Schleudertrauma, Prellungen, Stauchungen und Zerrungen - Erkältungen, grippalen Infekten und Kopfschmerzen
- Emotionale Unausgewogenheit, Stress, mangelnde Widerstandsfähigkeit
Regelmäßige Tuina Behandlungen können Schmerzen verringern, die Dauer schmerzfreier Perioden verlängern und den Bewegungsspielraum der betroffenen Gelenke wieder verbessern.
Die Anzahl an benötigten Tuina Behandlungen und die Erfolgsaussichten hängen dabei sehr stark von der Art der Beschwerde ab und davon, wie der Individuelle Patient auf die Behandlungen reagiert.
Wie soll ich mich auf eine Tuina Behandlung vorbereiten?
Für Deine Tuina Behandlung solltest Du unbedingt weiche elastische Kleidung anziehen. Am besten sind stretchfähige dünne Baumwollstoffe. Bitte vermeide dicke oder feste Stoffe wie Jeans, Leinen oder dicke Jogginghosen. Du hast die Möglichkeit, Dich vor Beginn der Behandlung im Behandlungszimmer umzuziehen.
Es ist außerdem ratsam, nicht mit sehr vollem oder mit leerem Magen zu erscheinen. Am besten nimmst Du etwa zwei Stunden vor der Behandlung eine leichte Mahlzeit zu Dir. Wenn möglich, gönn Dir nach der Behandlung Ruhe und vermeide stressige oder körperlich belastende Aktivitäten.
Hast Du noch Fragen oder möchtest einen Termin vereinbaren? Unsere Heilpraktikerin Leonie Böffinger berät Dich gerne!